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mer­che + thies
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06114 Hal­le (Saa­le)

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Das latei­ni­sche Wort Sinus lac­ti­fe­ri – im Spa­ni­schen seno – bezeich­net das sich in der weib­li­chen Brust befin­den­de Drü­sen­or­gan, wel­ches die Mut­ter­milch pro­du­ziert – die soge­nann­ten Milch­drü­sen. Die Aneig­nung des Kon­zepts in der Aus­stel­lung bezieht sich meta­pho­risch auf eine star­ke Bin­dung an den „müt­ter­li­chen Ursprung“, der hier als Her­kunfts­land und als poli­tisch-reli­giö­se oder eth­ni­sche Ideo­lo­gie ver­stan­den wird.

„SENO“ ist eine Aus­stel­lung, die als Refle­xi­on über unse­re Bezie­hung zur Umwelt, die Bezie­hung zwi­schen Mensch und Natur, zwi­schen Mensch und Iden­ti­tät sowie zwi­schen Mensch und Spi­ri­tua­li­tät kon­zi­piert ist. Sie ver­eint Doku­men­tar­wer­ke, Archiv­wer­ke, Erzähl­wer­ke und per­sön­li­che Gedan­ken, die eng mit deren jewei­li­gen Ursprün­gen ver­bun­den sind. Des­halb hal­te ich es für wesent­lich, einen Dia­log zwi­schen der Umwelt und dem Kör­per sowie eth­ni­schen, sexu­el­len, reli­giö­sen und poli­ti­schen The­ma­ti­ken auf­recht­zu­er­hal­ten, um deren Nar­ra­ti­ve – in vie­len Fäl­len sind dies Nar­ra­ti­ve, die ihren Ursprung in ritu­el­len Prak­ti­ken der afro-kuba­ni­schen Kul­tur haben – zu ver­ste­hen.

In der Aus­stel­lung sind Mikro­räu­me kon­zi­piert, die zu einer Refle­xi­on über die geis­ti­gen, künst­le­ri­schen und poe­ti­schen Ursprün­ge ein­la­den, wel­che ihnen zugrun­de lie­gen. Sie sind als sen­so­ri­sche Übun­gen aus Medi­en wie Foto­gra­fie und Instal­la­ti­on zu ver­ste­hen, bei denen ich Erde und Stei­ne als sich wie­der­ho­len­de Ele­men­te ver­wen­de, die die Ver­bin­dung mit mei­ner Iden­ti­tät und mei­nem eige­nen Ursprung her­vor­he­ben.

José Madri­gal Des­pai­gne (JoMa)
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11. Juli 2023 bis 10. August 2023